Notfallsonographie verkürzt Krankenhausaufenthalt
Eine aktuelle Studie der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) zeigt, dass eine Ultraschalluntersuchung in der Krankenhausnotaufnahme wirksam dazu beiträgt, einen Krankenhausaufenthalt um mehrere Tage zu verkürzen oder ganz zu vermeiden.
3,23 Tage kürzer im Krankenhaus
Im Rahmen der sog. PRIMUS-Studie („PRIMär UltraSchall in der zentralen Patientenaufnahme“) wurden an sechs Kliniken insgesamt 1452 Patienten untersucht. Alle Patienten waren wegen unklarer Beschwerden in die Kliniken gekommen. 75 Prozentvon ihnen wurden sofort per Ultraschall untersucht, 25 Prozent erst später. Studienleiter Dr. med. Andreas Schuler, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik an der Helfenstein Klinik Geislingen sowie Vorstandsmitglied der DEGUM: „Patienten, die bald nach der Aufnahme mit Ultraschall untersucht wurden, konnten schneller wieder aus der Klinik entlassen werden.“ Die durchschnittliche Verweildauer sei um 3,23 Tage kürzer gewesen. „Das ist ein Unterschied von knapp 40 Prozent, der nicht nur den Patienten zugute kommt, sondern auch den Kliniken und den Krankenkassen Geld spart“, sagte Schuler.
28 Prozent der Patienten, die gleich einer diagnostischen Sonographie unterzogen worden waren, durften sogar gleich wieder nach Hause zurückkehren, weil sich gezeigt hatte, dass ein Klinikaufenthalt mitsamt weiteren Untersuchungen unnötig war. „Wenn bei allen Patienten sofort eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt worden wäre, hätten noch weniger Patienten im Krankenhaus behandelt werden müssen.“ Die Sonografie sei eine kosteneffektive, schnell verfügbare Untersuchungsmethode. „Sie sollte in keiner Notfallambulanz fehlen.“
Lebensgefährliche Krankheiten schnell erkannt
Wie die Fachgesellschaft mitteilte, kommen jährlich ca. 20 Mio. Menschen in Deutschland mit Beschwerden in die Notaufnahmeinrichtungen der Krankenhäuser. Liegen unklare Beschwerden vor, dann müssen die Ärzte schnell herausfinden, worin das Gesundheitsproblem besteht, damit ein Facharzt eingeschaltet oder der Patient an den Hausarzt überwiesen werden kann. Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung können die Ärzte lebensgefährliche Blutungen im Brust- und Bauchraum, Thrombosen in großen Blutgefäßen, eine Störung der Herzfunktion oder auch Gallen- oder Nierensteine als Ursache von Koliken schnell erkennen.