Neue MR-Techniken verbessern Diagnose von Lungenembolien

Eine aktuelle amerikanische Studie zeigt, dass zwei spezielle MR-Techniken die Fähigkeit der Magnetresonanztomographie (MRT), Lungenembolien korrekt zu diagnostizieren, deutlich steigert.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 21.03.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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Das Standard-Verfahren zur Diagnose von Lungenembolien ist die Computertomographie (CT). Zur Durchführung einer CT-Untersuchung wird dem Patienten ein radioaktives Kontrastmittel verabreicht. Dieses Kontrastmittel kann allergische Reaktionen auslösen, die Nieren schädigen und bei Patienten mit bereits geschädigten Nieren zu schweren Komplikationen führen. Daher ist die Entwicklung eines bildgebenden Verfahrens, das ohne dieses Risiko auskommt, wünschenswert.

Die Magnetresonanztomographie wurde zur Diagnose einer Lungenembolie z.B. bei schwangeren Frauen eingesetzt, doch sind die Ergebnisse oft nicht ausreichend genau. Ein amerikanisches Forscherteam um den Radiologen Diego R. Martin (M.D., Ph.D., head of the Department of Radiology at the University of Arizona College of Medicine in Tucson) ergänzte die MR-Lungen-Angiographie (MR pulmonary angiography [MRPA]) um zwei weitere Verfahren und erzielte damit wesentlich bessere Diagnose-Ergebnisse. „MRT entwickelt sich viel schneller als die CT. Die Bilder, die wir jetzt bekommen, sind bereits deutlich besser als die von vor einem Jahr. Ohne Zweifel werden wir in der Zukunft eine strahlungsfreie Alternative zur CT anbieten können.“

Die beiden ergänzenden Techniken heißen VIBE (contrast-enhanced volumetric interpolated breath-hold examination) und true FISP (non-contrast true fast imaging with steady-state precession). Bei letzterer müssen die Patienten nicht den Atem anhalten, was für Embolie-Patienten schwer oder gar nicht möglich ist. VIBE macht es für den Arzt möglich, zwischen Lungengewebe und Blutgerinnsel deutlich zu unterscheiden.

Wird die MRPA mit den beiden anderen Verfahren kombiniert, so zeigt die Studie, steigt die Diagnosegenauigkeit auf 84%. Für die MRPA allein lag sie nur bei 55%.

Die Ergebnisse der Studien wurden in Radiology, der Zeitschrift der Radiological Society of North America (RSNA) veröffentlicht.