Medizintechnik: Neue Geschäftsmodelle für Investitionen in Innovationen

"Neue Geschäftsmodelle in der Medizintechnik" war der Titel der BVmed-Sonderveranstaltung am 11. Mai 2010 in Leipzig. Verschiedene Fallbeispiele zeigten, wie innovative Medizintechnik im deutschen Gesundheitsmarkt etabliert werden kann.

  • Gordon Böhme
  • geschrieben am: 19.05.2010
  • Autor: G. Böhme (yellowmed)
  • gelesen: 156142 mal
Dr. Knopp

Dr. Knopp - Stellv. Kaufm. Leiter,
Schön Klinik Hamburg-Eilbeck

Dr. Ulrich Knopp, Stellvertretender Kaufmännischer Leiter der Schön Klinik in Hamburg-Eilbek, stellte in seinem Vortrag Eckpunkte für den Einsatz innovativer Medizintechnik vor.

Auf der einen Seite nimmt die Zahl öffentlicher Kliniken ab und die Zahl privater und spezialisierter Kliniken nimmt stetig zu. Auf der anderen Seite erhöht die sinkende Verweildauer der Patienten den ökonomischen Druck auf die einzelnen Häuser, aufgrund dessen bei der Wahl eines neuen medizintechnischen Gerätes der Ressourceneinsatz für eine Behandlung eine entscheidende Rolle spielt.

"Innovationen, die zu verringertem Ressourceneinsatz durch Verweildauerverkürzung führen, sind grundsätzlich für stationäre Leistungserbringer interessant", so Dr. Knopp in seinem Vortrag.

Weiterhin informiert sich der Patient über Behandlungsmethoden wie auch medizinische Geräte, wodurch sein Anspruch an Qualität und Innovationscharakter der Behandlung steigt. Daraus ergibt sich eine Forderung nach innovativer Medizintechnik, mit der das Krankenhaus zum Promoter für Geräteinnovationen wird.  

Dies bietet neue Chancen für Kliniken

Investitionen in innovative Medizintechnik stellen einen Wettbewerbsvorteil dar und sind für die Klinik ein Aushängeschild mit Werbewirkung.

Wie lassen sich die Investitionen in innovative Medizintechnik refinanzieren?

Mit einer älter werdenden Gesellschaft und neuen Möglichkeiten in der Medizin/ Medizintechnik wächst der Anspruch der Patienten an die Behandlung. Nötige und sinnvolle Behandlungen werden jedoch zunehmend nicht mehr von der GKV bezahlt. Es wurde darauf hingewiesen, daß künftig stärker die Möglichkeit der Selbstzahlung durch den Patienten neben der Erstattung durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) möglich sein muss.

Nach Auffassung der Teilnehmer ist der Patient durchaus bereit, in seine Gesundheit zu investieren. Sinn und Nutzen der Behandlung mit dem Einsatz innovativer Medizintechnik müssen dem Patienten daher nahe gebracht und erklärt werden. Neben dem Beratungsgespräch mit dem Arzt bieten sich zur Vorinformation auch eigene Broschüren oder Videoinformationen im Wartezimmer für die Patienten an. Auch die Nachfrage nach hotelähnlichem Service mit angegliederter medizinischer Behandlung bietet neue Chancen und Geschäftsmodelle für die einzelnen Häuser. Der Erfolg solcher Maßnahmen konnte von den Ärzten, die solche Möglichkeiten bereits nutzen, bestätigt werden.