MEDICA 2013 - Zahlen und Diskussionen

Die MEDICA, internationale Branchenmesse für Medizin und Medizintechnik, verzeichnete steigende Besucherzahlen. Das Themenspektrum war breit gefächert und schloss auch Fragen wie die Patientenzugänglichkeit der modernen Spitzenmedizin ein.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 25.11.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Wachstum und Themen

Das jährliche Großereignis der Medizin- und Medizintechnikwelt ist vorüber und wieder verzeichnen die Aussteller Positives: die Fachbesucherzahlen haben zugenommen – in diesem Jahr waren es ca. 132.000, 2012: 130.600 –, mehr als die Hälfte kam aus dem Ausland,  4.641 Aussteller aus 66 Nationen präsentierten sich mit ihren Produkten. Die Themen der diesjährigen Messe reichten von den Möglichkeiten der modernen Diagnose über gesundheitspolitische Aspekte bis hin zu medizinischen Fragestellungen:

  • Ärztefortbildung,
  • Moderne Bildgebung,
  • Health IT,
  • Gesundheitspolitik,
  • Hygiene,
  • Gendermedizin,
  • Personalisierte Medizin,
  • Krankenhaus- und Praxismanagement,
  • Infektiologie standen auf dem Programm.

„Spitzenmedizin für alle Patienten - Gestaltungselemente für die Krankenkassen“

Zum zweiten Male veranstaltete die Techniker Krankenkasse (TK) das Medica Econ Forum, das an zwei Tagen Diskussionsrunden zu unterschiedlichen Themen anbot. Die Ärztezeitung hob dabei eine Diskussionsveranstaltung zur modernen Spitzenmedizin und ihrer Zugänglichkeit für Patienten hervor. Von Medizintechnik-Unternehmen wird immer wieder beklagt, dass die Krankenkassen Innovationsbremser seien und die Übernahme von Innovationen, also von moderner Spitzenmedizin, in die klinische Praxis verhinderten. Diesem Vorwurf hatte sich dien Technikerkrankenkasse in innovativer Weise gestellt und ein eigenes Diskussionsforum dafür angeboten.

Daten veröffentlichen und Patienten fragen

Eine wesentliche Voraussetzung, die von den Vertretern der Ärzteschaft hervorgehoben wurde, sei in der Zugänglichmachung der Versorgungsdaten zu suchen, die bei den Krankenkassen vorlägen. Das würde die Krankenkassen wenig kosten und ein einheitliches Informationsniveau für die Ärzte gewährleisten. Darüber dürfe jedoch der Patient und seine eigentlichen Bedürfnisse nicht aus dem Auge verloren werden. Professor Edmund Neugebauer von der Universität Witten-Herdecke, Vorsitzender des deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung: „Die größte Innovation ist es, die Patienten wieder mit einzubeziehen. Die Ressource Patient hat man noch nicht gehoben. Warum fragt man ihn nicht, was er einbringen kann? Häufig sind doch chronisch kranke Patienten besser gebildet als der junge Doktor“. Damit verwies der Mediziner nicht nur auf die Notwendigkeit einer personalisierten Medizin, sondern auch auf die Notwendigkeit fähiger Ärzte in menschlicher Hinsicht, ein Aspekt, der bei Diskussionen um die medizintechnischen Fragen oft aus dem Blickfeld zu geraten drohe.