Magnetresonanztomographie zeigt Stammzellen im Gehirn

Wissenschaftler an der Universität Leipzig haben erfolgreich ein magnetresonanztomographisches Verfahren zum Nachweis von Stammzellen im Gehirn entwickelt. Es soll die Erforschung von regenerativen Schlaganfalltherapien unterstützen.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 17.05.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Schlaganfalltherapie mit Stammzellen

Bei einem Schlaganfall sterben im Gehirn mehr oder weniger große Bereiche ab, weil sie nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Während die schnellstmögliche Entfernung des Blutgerinnsels, das die Blut- und Sauerstoffversorgung behindert, die Akuttherapie darstellt, so gibt es bislang für die Regeneration der betroffenen Hirnbereiche bislang keine durchschlagenden Therapien. Seit längerem wurde beobachtet, dass Stammzellen, die ins Gehirn gelangen, zu regenerativen Effekten beitragen. Das könnte zur Entwicklung neuer Therapieansätze führen. Die Wissenschaftler an der Abteilung Neuradiologie der Uni Leipzig wollen mit ihrer Neuentwicklung in der Hirnbildgebung den Weg von Stammzellen ins Gehirn und ihre Anwesenheit dort nachweisen.

Prof. Karl-Titus Hoffmann, Ordinarius für Neuroradiologie an der Universität Leipzig: „Uns ging es darum, ein Bildgebungsverfahren zu finden, das geeignet ist, den Effekt von regenerativen Therapien darzustellen. Nach wie vor liegt das Augenmerk auf der Akutbehandlung, also darauf, möglichst zeitnah das ursächliche Blutgerinnsel aus Hirngefäßen zu entfernen. Meiner Meinung nach ist die Therapie am bereits geschädigten Hirngewebe dagegen bis heute nicht befriedigend gelöst.

Nano-Eisenpartikel machen Stammzellen sichtbar

Die Neuradiologen haben für ihr Verfahren Stammzellen mit Nano-Eisenpartikeln (VSOP [very small iron oxide particles]) markiert, der Blutbahn eines Versuchstiers (ein Schaf) zugefügt und dann wurde ihr Weg ins Gehirn verfolgt. Die Eisenpartikel sind in der Magnetresonanztomographie (MRT) als schwarze Flecken sichtbar, verantwortlich dafür ist der Effekt der Signalauslöschung. Dr. Donald Lobsien von der Abteilung für Neuroradiologie der Universitätsklinik Leipzig: „Wir haben dazu eine Messtechnik verwendet, die für die Eisenpartikel in dieser Form bisher nicht genutzt wurde. Die Darstellung über den Trick der Signalauslöschung ist im Ergebnis hochauflösender, deutlich sensitiver und erfordert eine kürzere Untersuchungszeit als herkömmliche Techniken.

Die Arbeiten gehören in den Bereich der Grundlagenforschung, die Forschungsergebnisse sollen später auf den Menschen ausgeweitet werden.

Die Fachstudie wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht.