Insolvenzverfahren der FISCHER-SEHNER Medical Imaging GmbH & Co. KG

Das Medizintechnik-Unternehmen FISCHER-SEHNER Medical Imaging GmbH & Co. KG macht derzeit ein Insolvenzverfahren durch. yellowmed führte hierzu ein Interview mit dem zuständigen Insolvenzverwalter Sebastian Laboga von der Kanzlei Kübler.

  • Gordon Böhme
  • geschrieben am: 25.01.2010
  • Autor: G. Böhme (yellowmed)
  • gelesen: 1535407579 mal
Insolvenzverwalter Sebastian Laboga von der Kanzlei Kübler.

Sebastian Laboga, Kanzlei Kübler

Die FISCHER-SEHNER Medical Imaging GmbH & Co. KG ist ein bundesweit tätiges Unternehmen, spezialisiert auf radiologische und sonographische Bildgebung. Das 1990 in Nordhausen gegründete Unternehmen war zuletzt an sieben Standorten in Deutschland vertreten.

ym: Wie ist es zu der Insolvenz gekommen?

Grund für den aktuellen Liquiditätsengpass waren u.a. die Folgen der Umstellung auf digitale Röntgentechnik, die im Augenblick in Arztpraxen und Krankenhäusern stattfindet. Davon ist zurzeit ein großer Teil der Branche betroffen. Diese Entwicklung hatte zu Umsatzrückgängen im Zubehörgeschäft, vor allem im Geschäft mit Röntgenfilmen, geführt.

ym: Gibt es bereits neue Investoren?

Es gibt mehrere Interessenten, mit denen derzeit intensiv über eine kurzfristige Übernahme verhandelt wird.

ym: Wann und in welcher Form wird der Betrieb wieder aufgenommen?

Um es ganz deutlich zu machen: Der Betrieb ist durch die Insolvenz nicht unterbrochen worden, sondern lief und läuft kontinuierlich und uneingeschränkt weiter. Alle Aufträge von Kunden werden wie gewohnt ausgeführt. Sämtliche Mitarbeiter sind weiterhin an Bord und erhalten Insolvenzgeld. Auch unter den Kunden herrscht größte Bereitschaft, weiter mit Fischer-Sehner zusammen zu arbeiten.

ym: Wird sich die Firma inhaltlich neu ausrichten? Wenn ja, was sieht das Sanierungskonzept vor?

Es ist geplant, das Unternehmen kurzfristig an einen potenten Investor zu übertragen. Angestrebt wird von allen Beteiligten, dass der Geschäftsbetrieb auch zukünftig kontinuierlich fortgesetzt wird. Anpassungen wird es im Zusammenhang mit den sich ändernden Anforderungen des Marktes sicherlich geben, deren Umsetzung ist allerdings Sache des Investors.

ym: Was ändert sich für die Kunden von Fischer-Sehner?

Für die Kunden ändert sich durch die Insolvenz nichts. Aufträge, Wartungs- und Servicearbeiten werden ganz normal weiter ausgeführt.

Interessenkonflikt – Angaben des Autors
Eigendarstellung der Kanzlei Kübler: KÜBLER zählt zu den führenden deutschen Kanzleien für Wirtschaftsrecht und Insolvenzverwaltung. In Deutschland ist die Sozietät derzeit mit über 50 Berufsträgern und mehr als 190 Mitarbeitern an insgesamt 25 Standorten tätig.