Hightech-Medizin aus Bürgersicht

Gestern, am 4. Dezember 2011, ist mit der Übergabe des Bürgerreports „Hightech-Medizin“, der konkrete Empfehlungen für die zukünftige Gesundheitsversorgung aus Bürgersicht enthält, der Bürgerdialog „Hightech-Medizin“ zu Ende gegangen.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 05.12.2011
  • Autor: M. Heukenkamp
  • gelesen: 11514 mal

Hightech-Medizin und zukünftige Gesundheitsversorgung

In einer Zeit, in der sich die technischen Möglichkeiten der diagnostischen und behandelnden Medizin rasant entwickeln, stellt sich drängend die Frage, wie damit umgegangen werden soll. Wie viel muss oder sollte der Patient von den Untersuchungen und Behandlungen verstehen? Wie weit reichen seine Möglichkeiten der Selbstbestimmung und Mitentscheidung? Wer soll in den Genuss der teueren Untersuchungen und Anwendungen kommen? Und, nicht zuletzt, wie ist die moderne Hightech-Medizin bezahlbar? 

Bürgerdialog zu Schwerpunktthemen

Anfang September hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Bürgerdialog „Hightech-Medizin“ gestartet. Am 3. September fand in Berlin die erste Bürgerkonferenz zum Schwerpunktthema „Neuronale Implantate“ statt, fünf weitere Konferenzen folgten. Der Bürgerdialog wurde auch online über eine eigens eingerichtete Internet-Plattform geführt. Nach Angaben des BMBF unterstützten insgesamt 31 Kooperationspartner aus den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft sowie ein Beraterkreis das Projekt, das unter dem Motto „Einblick gewinnen. Mitreden“ stand.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, sagte anlässlich der Übergabe des Bürgerreports in Berlin: „Der Bürgerreport ist gerade jetzt so wichtig, weil wir uns in Zeiten des demografischen Wandels befinden. Er adressiert die zentralen Fragen: gesund zu sein und zu bleiben, gut  beraten und behandelt sowie im Sterben nicht allein gelassen zu werden“.

Diskutiert wurde zur Rolle der Hightech-Medizin in folgenden Bereichen:  Intensiv- und Palliativmedizin, Telemedizin und Neuronale Implantate. 

Konkrete Handlungsempfehlungen

Das BMBF hat auf seiner Internetseite die zentralen Empfehlungen der Bürgerinnen und Bürger zusammengefasst:

1. Mehr Raum für menschliche Betreuung und persönlichen Kontakt schaffen

2. Arbeitsbedingungen in der Intensiv- und Palliativmedizin verbessern: Bewährtes erhalten, Neues gestalten.

3. Patienten sollen nach dem Arztbesuch ihre Diagnose verstehen und alle möglichen Behandlungsmaßnahmen kennen.

4. Selbstbestimmung zur Datenspeicherung und differenzierte Zugriffsmöglichkeiten sichern (z.B. Elektronische Gesundheitskarte)

5. Intensiv- und Palliativpatienten ganzheitlich betrachten und behandeln: Sprechende Medizin und Pflege auch umsetzen. 

Der vollständige Report kann als PDF von der Homepage des Bürgerdialogs heruntergeladen werden.