Farbkodierte Duplex-Sonografie für die Schlaganfalldiagnose

Nach Auffassung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) kann mit Hilfe der Farbkodierten Duplex-Sonografie (FKDS) die Ursache für einen Schlaganfall besonders sicher geklärt werden.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 13.01.2012
  • Autor: M. Heukenkamp
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Schnelle Diagnose nach Schlaganfall

Hat jemand einen Schlaganfall erlitten, ist eine schnelle Klärung der Ursache wichtig, weil davon die weitere Behandlung abhängt. Ein Gefäßverschluss im Gehirn kann durch die Gabe eines Medikamentes oder durch einen Katheter geöffnet werden, eine Behandlung, die bei einer Hirnblutung nicht möglich ist. Je schneller der Arzt weiß, um welche Art Schlaganfall es sich handelt, desto schneller kann er die richtige Therapie einleiten. 
Als Untersuchungsverfahren kommen z.B. die Computer- oder Kernspintomographie oder die Angiographie zum Einsatz. Zunehmend wird per Ultraschall untersucht, weil das Verfahren schnell und unkompliziert angewendet werden kann.

Die Farbkodierte Duplex-Sonografie stellt den Blutfluss dar

Die FKDS ist ein Verfahren, das mit großem Erfolg in der Gefäßmedizin eingesetzt wird. Sie kombiniert das sonographische Schnittbild mit den Ergebnissen der Dopplersonographie, die die Bewegung des Blutes sichtbar macht und dabei das zur Sonde hinfließende Blut farblich anders darstellt als das von ihr wegfließende. Auf diese Weise lassen sich Auffälligkeiten im Blutfluss erfassen. Ein Gefäßverschluss zeigt sich entsprechend durch fehlende Blutbewegung und eine Hirnblutung durch eine unkontrollierte Ausbreitung von Blut im Gewebe außerhalb eines Blutgefäßes.

Ein Muss in jeder Stroke Unit

In der Mitteilung der DEGUM wird Professor Dr. med. Michael Görtler, der eine Spezialstation für Schlaganfälle (Stroke Unit)  an der Universitätsklinik für Neurologie in Magdeburg leitet, zitiert: „Durch die farbige Darstellung der Richtung und der Geschwindigkeit des Blutflusses in der farbkodierten Duplex-Sonografie erhalten wir oft entscheidende Informationen über die Durchblutung des Gehirns.“ 
Ein FKDS-System sollte nach Auffassung der DEGUM deshalb in jeder Station, die Schlaganfälle behandelt, vorhanden sein.