Drei bildgebende Verfahren in einem Gerät
Jenenser Forschern vom Institut für Photonische Technologien (IPHT) ist es gelungen, ein handliches Lasermikroskop zu entwickeln, das drei Verfahren, die in der modernen medizinischen Bildgebung erfolgreich eingesetzt werden, vereint.
Laserbildgebung macht Krebs frühzeitig sichtbar
Bei den eingesetzten Technologien handelt es sich um Verfahren aus dem Bereich der nichtlinearen Bildgebung, die mit schnellen, durchstimmbaren Lasern arbeiten und in der letzten Zeit mit zunehmendem Erfolg zur Bildgebung und zur Erforschung von Vorgängen im zellulären Bereich verwendet worden. Insbesondere in der Krebsforschung und -diagnose, die sich zunehmend mit den Prozessen auf der molekularen Ebene des Zellstoffwechsels befasst, machen solche Verfahren frühzeitig pathogene Vorgänge sichtbar. So kann Krebsentstehung zu einem sehr frühen Zeitpunkt erkannt und die Krankheit damit viel effektiver behandelt werden.
Praxisfähiges Gerät entwickelt
Oft sind die Geräte groß und kompliziert, sodass sie in eigenen Labors betrieben werden und für einen Einsatz in der klinischen Praxis nicht geeignet sind. Institutsleiter Prof. Dr. Jürgen Popp, der die Forschungsgruppe leitet, in der außerdem noch Wissenschaftler vom Institut für Physikalische Chemie, vom Institut für Angewandte Physik der Universität Jena, vom Abbe-Zentrum für Photonik, vom Fraunhofer-Institutes für Angewandte Optik und Feinmechanik und vom Universitätsklinikum Jena mitarbeiten, dazu: „Um in der klinischen Routine-Diagnostik zu bestehen sind die Geräte aber bisher zu groß, zu teuer und können nur durch geschultes Personal betrieben und gewartet werden.“ Am Institut für Photonische Technologien (IPHT) konnten nun drei solcher Bildgebungsverfahren – die Kohärente Anti-Stokes Raman-Spektroskopie (CARS), Zwei-Photonen-Fluoreszenzspektroskopie (TPEF) und Second Harmonic Generation (SHG) in ein kleines, handliches Gerät integriert werden. Mit ihm können zum ersten Male Multikontrastaufnahmen außerhalb eines Laserlabors aufgenommen werden.