CT-Notfalldiagnostik: iPad 3 und 3D-PACS-Workstation gleich gut
Eine Studie, die an der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt wurde, kommt zum Ergebnis, dass ein iPad 3 mit hochauflösendem Display im Rahmen der CT-Notfalldiagnostik im Vergleich zu einer 3D-PACS-Workstation nicht zu einer schlechteren oder ungenaueren Diagnostik führt.
Gleich gut in der Notfalldiagnostik
Einbezogen in die Studie wurde Datenmaterial aus dem PACS von insgesamt 40 Untersuchungen per Computertomographie oder Computer-Angiographie aus dem Zeitraum zwischen Oktober 2010 und Mai 2012, die an Patienten mit Anzeichen eines Herzinfarktes oder einer Lungenarterienembolie im Rahmen der Notfall-Versorgung am Wochenende oder in der Nacht durchgeführt wurden.
Dann wurde die Daten von drei qualifizierten Radiologen sowohl am iPad 3 mit hochauflösendem Display unter Verwendung einer Applikation zur Bildbetrachtung als auch an einer 3D-PACS-Workstation unter Verwendung eines zertifizierten Befundmonitors evaluiert. Es zeigte sich, dass sich kein signifikanter Unterschied in den Bewertungen ergab, unabhängig davon, ob mit dem iPad 3 oder mit der PACS-Workstation gearbeitet worden war: „Die Variabilität der Interpretation von typischen Notfalluntersuchungen an einem iPad 3 mit hochauflösendem Display und an einer 3D-PACS-Workstation unterscheidet sich nicht von der Interobservervariabilität.“
iPad in Deutschland nur Ergänzung zu PACS
Die Autoren der Studie, die unter dem Titel „Evaluation of the Use of a Tablet Computer with a High-Resolution Display for Interpreting Emergency CT Scans“ / „Evaluation eines Tablet-Computers mit hochauflösendem Display zur Befundung von Notfall-CT-Untersuchungen“ in der RöFo (Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren) veröffentlicht wurde, gelangen zu der Einschätzung, dass das iPad vorrangig als Ergänzung zu den PACS-Workstations zu sehen sei: „Der mobile Zugriff auf die Bilddaten ermöglicht sowohl eine schnelle vorläufige Erstbegutachtung als auch eine Telekonsultation (z. B. des radiologischen Hintergrunddiensts) unter Notfallbedingungen. Bemerkenswerterweise hat die FDA bereits mehrere iPad-Applikationen für die primäre Befundung zugelassen, falls eine vollwertige Workstation (vorübergehend) nicht zur Verfügung steht. In Deutschland ist derzeit keine Abnahme des iPad zur Befundung zu erwarten.“