CT auf Schienen

Ein am Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt (Main) neu installierter Computertomograph (CT) kann auf Schienen zwischen Untersuchungs- und Notfallbehandlungsraum hin und her bewegt werden.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 03.01.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
  • gelesen: 5003 mal

Der Computertomograph kann auf einem
hochmodernen Schienensystem zwischen
einem Untersuchungsraum und einem Raum
zur Notfallbehandlung hin und her gleiten.
© J.W. Goethe-Universität Frankfurt (Main)

Mobiles CT-System bringt hohen Patientennutzen

Das neue System, das das Klinikum nach einer Testphase nun in den Regelbetrieb übernimmt, wurde gemeinsam mit der Firma Siemens entwickelt, von der auch der Computertomograph Somatom Definition AS stammt. Er wiegt knapp zweieinhalb Tonnen und gleitet auf einem eigens konstruierten Schienensystem zwischen einem Routine-Untersuchungsraum und einem Notfallbehandlungsraum wie ein Schlitten je nach Einsatzbedarf hin und her. Nach Angaben des Klinikums bringt diese Mobilität des Gerätes für die Patienten eine Reihe entscheidender Vorteile mit sich:

  • während einer Notfallbehandlung wird das Gerät bewegt, nicht der Patient
  • Umlagerungen der Patienten entfallen
  • das Risiko von Folgeverletzungen sinkt deutlich
  • Wartezeiten verringern sich, da die Räume und das Gerät flexibler genutzt werden können

Weltweit einmalig

Laut Pressemitteilung der J.W. Goethe-Universität Frankfurt (Main) handelt es sich bei dem neuen System um eine bislang weltweit einmalige Lösung. Der Somatom AS ist ein hochmoderner CT mit einer besonders großen Öffnung, in der die zu untersuchenden Patienten gelagert werden. Große Öffnungen haben sich besonders bei der Untersuchung von Kindern und Patienten mit Platzangst bewährt, bei ihnen sinkt der Angstdruck deutlich, was eine erleichterte Untersuchung und Diagnosestellung ermöglicht. Der Notbehandlungsraum (Schockraum) und der Untersuchungsraum, in dem der CT für Routineuntersuchungen eingesetzt wird, liegen neben einander und sind durch eine Schiebetür voneinander getrennt. Diese kann geöffnet und das Gerät verschoben werden, dorthin, wo es eben benötigt wird. Das Schienensystem ist unanfällig für Verschmutzungen und in Räumen mit hohen hygienischen Standards einsetzbar. Die Lösung erweist sich auch als wirtschaftlich günstig und trägt zur Senkung der Kosten bei, die insbesondere im Bereich der Bildgebung in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind.

Nach Angaben der Universität ist das System eine Spezialanfertigung und weltweit bislang einmalig.