Bildgebung bei der Epilepsie

Der Einsatz der medizinischen Bildgebung zur Diagnose von operierbaren epileptischen Erkrankungen wird in der Fachwelt intensiv diskutiert.

  • Marianne Heukenkamp
  • geschrieben am: 09.10.2013
  • Autor: M. Heukenkamp
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Vom 10. Oktober bis zum 12. Oktober findet in Köln die 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) statt. Eines der Hauptthemen wird die Frage sein: „Epilepsie: Wie lässt sich das Krampfleiden früher und sicherer diagnostizieren?“

Erweiterte Bildgebung einsetzen

Die neuroradiologische Fachgesellschaft hat in Vorbereitung ihres Kongresses eine Presseerklärung veröffentlicht, in der sie darauf verweist, dass etwa 10 Prozent der epileptischen Erkrankungen, einem Krampfanfall, der vom Gehirn verursacht wird, zu einer Form gehören, die durch einen operativen Eingriff geheilt werden kann. Mi Hilfe der modernen Bildgebung kann der Erkrankungsherd im Gehirn lokalisiert werden, jedoch, so die DGNR, reichen Standard-Bildgebungsverfahren oft nicht aus, um ihn zu diagnostizieren. Deshalb sollten „in spezialisierten Zentren auch erweiterte bildgebende Techniken – etwa die computerisierte Nachbearbeitung von Kernspinaufnahmen – zum Einsatz kommen“.
Bei der operablen Form der Epilepsie werden Fehlbildungen in der Großhirnrinde, die die Krampfanfälle auslösen, entfernt. Professor Dr. med. Horst Urbach, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Freiburg: „Diese sogenannten epileptogenen Läsionen entstehen oft bereits im Mutterleib. Im Unterschied zu anderen Ursachen der Epilepsie – etwa, wenn die Krampfanfälle genetisch bedingt sind oder infolge bestimmter Erkrankungen auftreten – können epileptogene Läsionen bei vielen Patienten operativ entfernt und Betroffene so von der Epilepsie dauerhaft geheilt werden“.

Standardverfahren Magnetresonanztomographie erweitern

Das Standardverfahren zur Diagnose der operablen Epilepsie ist die Magnetresonanztomographie (MRT), doch ist sie nicht sensibel genug, um kleine epileptogene Läsionen darzustellen. Nach Studien werden auf diese Weise nur 65% der Fälle erkannt. Die Aufnahmen können mithilfe einer computerisierte Nachbearbeitung, dem „MRT postprocessing“, einer genaueren Untersuchung unterzogen werden. Nach Angaben der DGNR gibt es eine Studie der Universität Bonn, die belegt, dass bei den 91 Studienteilnehmern mit der erweiterten Bildgebung 98 Prozent der Läsionen korrekt erkannt wurden.

Die DGNR lädt in diesem Zusammenhang zu einer Pressekonferenz am Donnerstag, 10.10. 2013 von 10.30 bis 11.30 Uhr in den Weinkeller des Kölner Gürzenich ein.