Magnetresonanztomographie (MRT)
Bei Magnetresonanztomographie ( MRT ) handelt es sich um ein modernes und weit verbreitetes diagnostisches Bildgebungsverfahren. MRT-Technologien zeichnen sich im Unterschied zu Ultraschall durch eine detailgenaue Aufnahmequalität aus.
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Die Bildauflösung beträgt im klinischen Bereich bis zu einem Millimeter. Im Forschungsbereich kann eine fünf bis zehn mal höhere Auflösung erreicht werden.
Die Grundlagen für das MRT-Verfahren wurden in den siebziger Jahren von Paul C. Lauterbur und Peter Mansfield entwickelt, die dafür gemeinsam den Nobelpreis erhielten. Seit etwa 1985 findet MRT eine breite Anwendung in der medizinischen Diagnostik. Weitere gebräuchliche Bezeichnungen sind Kernspintomographie ( Kernspin ) sowie Magnetic Resonance Imaging ( MRI ).
Der Begriff 'Tomographie' leitet sich vom altgriechischen Wort für 'Schnitt' her. Typisch für tomographische Darstellungen sind komplexe scheibenförmige dreisimensionale Schnittbilder. Im Gegensatz zu Röntgenaufnahmen ist eine MRT-Untersuchung frei von ionisierender Strahlung und daher unschädlich für den Organismus. Bei vielen MRT-Untersuchungen finden Kontrastmittel Verwendung, die im allgemeinen besser verträglich sind als vergleichbare Mittel im Röntgenbereich.
Magnetresonanztomographen Bilder
Technisches Verfahren
MRT-Verfahren basieren auf hochfrequenten elektromagnetischen Feldern, die auf atomarer Ebene eine Resonanz erzeugen. Die Eigendrehung von Wasserstoffprotonen ( Kernspin ) wird dabei durch den Einfluss von starken Magnetimpulsen in Resonanz gebracht und spezifisch verändert. Bei einer Unterbrechung der Impulse werden die Relaxationswerte, also die Zeiten bis zur Wiederherstellung der ursprünglichen Modifikation ( Ausrichtung ) auf atomarer Ebene gemessen und in bildgebende Kontraste umgerechnet. Die unterschiedliche Dichte der Wasserstoffprotonen bei verschiedenen Gewebearten trägt zusätzlich zur bildgebenden Wirkung der gemessenen Impulse bei.
Technisch unterscheidet man in T1- und T2-gewichtete Aufnahmesequenzen. T1 steht dabei für die Messung und Auswertung der Zeitspanne bei der sogenannten Spin-Gitter-Relaxation. Die Abkürzung T2 bedeutet die Fokussierung auf das Ko-Phänomen der Spin-Spin-Relaxation und die entsprechende Messung der Querrelaxationszeit T2. Fettpartien im Körper haben beispielsweise eine T1-Relaxationszeit von etwa 100 Millisekunden; Blut dagegen hat eine T1-Zeit von mehreren Sekunden.
Je nach Gerätetyp und Untersuchung sind bei den Untersuchungen Feldstärken zwischen 0,2 bis 1,5 Tesla gebräuchlich. Die teilweise sehr großen Feldstärken ( Hochfeld-Tomographie ) werden mit supraleitenden Magneten erreicht. Um die Supraleitfähigkeit der Magnetspulen zu erzeugen, müssen diese mit flüssigem Helium auf Betriebstemperaturen nahe am absoluten Temperaturnullpunkt ( ca. 4° Kelvin ) heruntergekühlt werden.
Diagnostische Anwendungen
MRT findet als diagnostisches Verfahren hauptsächlich Anwendung bei der Untersuchung weicher Körperpartien wie Organen und Gewebestrukturen. Durchblutungsmessungen sind ebenso möglich wie die Feststellung der Konzentrationswerte von Sauerstoff. Neueste Verfahren und Geräte ermöglichen virtuelle Endoskopie von Gefäßen ohne die Verwendung von Kathedern. Die MR-Kolonographie ersetzt mit Hilfe der MRT-Technik die herkömmliche Darmspiegelung.
Das Kombinationsverfahren PET-MRT wird wegen seines besonders guten Weichteilkontrastes bei der Diagnostik von Demenzerkrankungen, bei der Verlaufskontrolle bei Hirntumoren oder bestimmten Herzuntersuchungen eingesetzt.
Gerätetypen, Hersteller und Kosten
Der bekannteste MRT-Gerätetyp weist die typische Tunnelform ( Röhre ) auf. Diese führt bei vielen Patienten zu unerwünschten Angsterscheinungen, so dass bei Untersuchungen Beruhigungsmittel verabreicht werden müssen. Die neuere Gerätegeneration der offenen MRT schafft hier eine wesentlich komfortablere Untersuchungssituation für den Patienten.
Der Markt weist eine große Vielfalt organspezifischer Geräte, z.B. für Gelenke, Schädel, oder Organe auf. Kurz-MRT mit Längen bis zu 70 cm sowie Kombigeräte mit Hybridtechnologien sind für spezielle diagnostische Bereiche einsetzbar.
Wichtige Hersteller für MRT-Technik sind GE Healthcare, Siemens, Hitachi, Philips, Esaote, Toshiba und ONImedical.
Neuwertige Standardgeräte sind ab ca. 750 000 Euro zu beziehen, wobei sich die Preise abhängig von der Anzahl und Art der Gerätekomponenten und der verwendeten Software gestalten
Die laufenden Betriebskosten liegen derzeit zwischen 10.000-15.000 Euro im Monat. Diese Beträge sind abhängig vom Kühlmittel- und Stromverbrauch sowie der Art der Softwarelizenz.