Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU)
Urologische Fachgesellschaft mit vielen Aufgaben
Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) ist die wichtigste Fachgesellschaft für Urologie im deutschsprachigen Raum.
Als Dachverband der Urologen besteht das oberste Ziel aus der Förderung von Wissenschaftlichkeit, Forschung und Nachwuchsgewinnung in diesem Teilgebiet der Medizin. Hierfür werden jährlich das Symposium Urologische Forschung und verschiedene Workshops organisiert, Newsletter zur urologischen Forschung publiziert und ein Studienregister zur Erfassung, Koordination und Darstellung klinischer Studien, die in Deutschland durchgeführt werden, betrieben. Des Weiteren erstellt die DGU medizinische Leitlinien für urologische Behandlungen und unterhält eine Akademie für Fort- und Weiterbildung für Ärzte und Pflegepersonal. Mit einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit will die DGU über ihre Arbeit informieren und vor allem Aufklärung für Patienten betreiben.
Zur Sicherung des eigenen Nachwuchses betreibt die DGU ein Programm zur Förderung junger Ärzte und Wissenschaftler. So werden zum jährlich stattfindenden Kongress, Schülerinnen und Schüler unter dem Motto Werde Urologin/Urologe für einen Tag eingeladen in den Beruf des Urologen hineinzuschnuppern.
Auch die Programme
- "Die Besten für die Urologie",
- "DGU-Promotionspreis" und
- "Science around thirty"
sollen die erfolgversprechendsten Nachwuchsärzte für die Urologie gewinnen und die Qualität der Forschung auch zukünftig garantieren.
Als interdisziplinäre Organisation arbeitet die DGU dabei mit dem
- Berufsverband der Deutschen Urologen e.V.,der
- European Association of Urology, dem
- European Board of Urology, der
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften und der
- American Urological Association zusammen.
Über einhundert Jahre urologische Forschung
Vereinsgründungen waren im ausklingenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert an der Tagesordnung. Vor allem im akademischen Bereich und hier speziell in der Medizin, schloss man sich zu Vereinen und Berufsverbänden mit dem Ziel der Vertiefung der Wissenschaftlichkeit und dem Austausch von Forschungsergebnissen zusammen. So äußerten bereits im Jahre 1896 auf der 68. Naturforscherversammlung in Frankfurt auch die Urologen die Absicht, eine Fachgesellschaft gründen zu wollen. Noch im gleichen Jahr wurde in Frankreich eine entsprechende Gesellschaft gegründet, während die deutsche Gründung noch zehn Jahre auf sich warten ließ.
Erst auf Initiative der Berliner Urologenschule zur 78. Naturforscherversammlung 1906 in Stuttgart, wurde die Deutsche Gesellschaft für Urologie ins Leben gerufen. Die Motivation dahinter war, die Urologie als Teilgebiet der Medizin interdisziplinärer und internationaler zu gestalten und die einzelnen urologischen Disziplinen miteinander zu vernetzen und somit einen besseren Wissensaustausch zu ermöglichen.
Da ursprünglich als deutsch-österreichische Gesellschaft geplant, sollte hierfür ein jährlicher Kongress abwechselnd in Berlin und Wien abgehalten werden. So fand der Kongress im Oktober 1907 auch zunächst in Wien statt, später entschied man sich aber für jährlich wechselnde Veranstaltungsorte.
Die Gründung wurde zum vollen Erfolg, was das Anwachsen der Mitgliederzahlen und die Öffnung der Gesellschaft gegenüber ausländischen Urologen, bewiesen. Bereits im Jahr 1908 hatte die Deutsche Gesellschaft für Urologie somit über 250 Mitglieder aus allen Teilen der Erde und kann heute auf eine über einhundertjährige Tradition zurückblicken.
International, vielseitig, wissenschaftlich Urologenkongress mit Fachbesuchern aus aller Welt
Der jährliche Austausch von neusten Erkenntnissen auf dem Gebiet der Urologie war eine der wichtigsten Motivationen zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Im Jahr 2013 wird das zum 65. Mal geschehen. Vom 25. September 2013 bis zum 28. September 2013 treffen sich in Dresden erneut über 7000 Teilnehmer aus über 60 Ländern zum drittgrößten Urologenkongress der Welt. Vom Motto Grenzen überwinden - Zukunft gestalten geleitet, steht im Jahr 2013 der gedankliche Austausch zwischen klinisch-praktischer Urologie und urologischer Grundlagenforschung im Fokus des Fachpublikums.
Parallel dazu wird es aber auch in diesem Jahr wieder ein breit gefächertes Programm geben, bei dem das gesamte Spektrum der Urologie auf mehr als 100 Veranstaltungen vertreten sein wird. Der Wissensaustausch auf dem Gebiet der Tumorerkrankungen und behandlungen, die Vorstellung der Präventionsinitiative zur Aufklärung und lebensbegleitenden Betreuung von Patienten, die Nachwuchsförderung und Weiterbildungsangebote, sowie zahlreiche Fachvorträge sind dabei nur einige Höhepunkte des Kongresses.
Durch das Bekenntnis zur englischen Sprache als Wissenschaftssprache und die Zusammenarbeit mit der gleichzeitig tagenden EAU Section of Urological Research (ESUR), werden in Dresden vermehrt Programmpunkte in Englisch angeboten, um die Internationalisierung der Veranstaltung zu fördern und ausländische Experten einzubinden. Bereits zum Kongress in Leipzig im September 2012 wurden Möglichkeiten debattiert, das urologische Studienangebot in Deutschland für ausländische Studierende attraktiver zu gestalten und gleichzeitig deutsche Medizinstudenten zu motivieren, Auslandssemester zu absolvieren. Zu diesem Zweck wurde das DGU-Organ Urologia Internationalis gegründet.
Um Ärzte und Wissenschaftler zu würdigen, die sich bereits verdient machten, verleiht die DGU während der Kongresse zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Die Wichtigste davon ist die Maximilian Nitze-Medaille für herausragende Leistungen im Fach Urologie. Die Kongresse dienen somit nicht nur der Präsentation von Ergebnissen und der Förderung von Wissenschaft und Forschung, sondern auch der Ehrung von bereits Erreichtem.
Industrieausstellung, Pflegekongress und Patientenforum Rundum-Information für alle Kongressteilnehmer
Ebenfalls jährlich finden begleitend zu den Kongressen weitere Veranstaltungen der Deutschen Gesellschaft für Urologie statt.
Mit über 150 vertretenen Unternehmen und Ausstellern ist die Industrieausstellung die Größte von ihnen. Hier können sich Ärzte, Wissenschaftler und Interessierte über die neusten Entwicklungen in der Pharmakologie und Medizintechnik informieren und sich beraten lassen.
Obwohl noch relativ neu, erfreut sich auch der angeschlossene Pflegekongress jährlich wachsender Teilnehmerzahlen. Mit ca. 1200 Gästen aus den urologischen Pflege- und Assistenzberufen steht hier die Verbesserung der Versorgung und Pflege der Patienten im Vordergrund. Da auch die Pflegeberufe immer höhere Ansprüche an die Mitarbeiter stellen, stehen vor allem Fort- und Weiterbildungsangebote auf der Tagesordnung der zweitägigen Veranstaltung. Engagement und Leistung werden auch im Pflegebereich der Urologie honoriert. Mit dem Wolfgang Knipper-Preis zeichnet die DGU daher Schwestern und Pfleger aus, die sich mit Weiterbildungsmaßnamen besonders verdient gemacht haben.
Da Aufklärung und Information ist eines der obersten Ziele der DGU sind, sollen während des Kongresses auch Patienten über Krankheitsrisiken, Behandlungsmethoden und die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse aufgeklärt werden.
Rund 100 Besucher nutzten diese Gelegenheit zum Kongress 2012 und informierten sich über das Thema Inkontinenz und Impotenz und erkundeten sich über Behandlungsmöglichkeiten. Professor Detlef Frohneberg, Präsident der DGU im Jahr 2005, erklärte, das Ziel dieser Veranstaltung sei die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient im Sinne einer erfolgreichen Behandlung als auch der breiten Information über wichtige neue Aspekte der Männergesundheit entsprechend dem aktuellen Stand der Wissenschaft, denn letztlich dient unsere Arbeit immer nur dem Wohle des Patienten.